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Rhein Main Air Base mit
Gateway Gardens und dem
IP-Camp / Recreation Area

Rhein Main Air Base
-Gateway to Europe-

Der Zweite Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg benutzte die deutsche Luftwaffe den Rhein-Main-Flughafen für ihre Einsätze. Als im Jahre 1940 deutsche Heeresverbände für den Frankreich-Feldzug zusammengezogen wurden, diente der Rhein-Main-Flughafen der deutschen Luftwaffe als Bereitstellungsraum für die Einsätze an der Westfront. Bombenflugzeuge vom Typ Ju-88 und Messerschmitt-Jäger starteten vom Rhein-Main-Flughafen aus zu Einsätzen gegen Ziele westlich des Rheins.

Die Luftwaffe benutzte den Flughafen auch in der Zeit von 1941-1944, doch entfielen Kampfeinsätze. Mit der Befreiung Frankreichs und dem Rückzug der Deutschen änderte sich jedoch im Jahre 1944 die Lage. Als die Hauptkampflinie nur noch eine kurze Flugstrecke entfernt war, begannen deutsche Jäger vom Rhein-Main-Flughafen aus zu operieren.

Von August bis Dezember 1944 war in unmittelbarer Nähe zum Flughafen eine Außenstelle des elsässischen KZ Natzweiler, in dem bis zu 1.700 jüdische Ungarinnen untergebracht waren, die unter unmenschlichen Bedingungen auf dem Flughafen arbeiten mussten.
(#KZ-Walldorf)

Die täglichen Bombenangriffe machten die Anlagen und die Start- und Landebahnen des Rhein-Main-Flughafens nahezu unbrauchbar.

Im März 1945 besetzen Teile des 10. Infanterie-Regiments der 5. US-Division den Flugplatz. Das 862. Flugpionier-Bataillon (Engineering Aviation Battalion) begann sofort mit den Aufräumungsarbeiten und dem Wiederaufbau des Flugplatzes. Schon nach wenigen Wochen wurden wieder Lufteinsätze vom Rhein-Main-Flughafen aus geflogen.
Der "Flug- und Luftschiffhafen" wurde zur Air Base.

Luftbrücke
Im Rahmen der #Luftbrücke flogen während der Berliner Blockade 1948 und 1949 fünfzehn Monate lang Transportflugzeuge vom Typ C-47 und C-54 vom Rhein-Main-Militärflughafen aus nach Berlin und versorgten so die Bevölkerung der blockierten Stadt mit Gütern.
Das Luftbrückendenkmal (Airlift Memorial) auf dem ehemaligen Gelände der US Air Base erinnert an diese Zeit.
Hinweis: das Gelände ist derzeit öffentlich nicht zugänglich.

Gateway to Europe
1956 wurde ein großes Transithotel gebaut, in dem monatlich fast 20.000 Personen untergebracht wurden.
Nach dem April 1959 wurde der Rhein-Main-Militärflughafen im Rahmen der NATO-Planung Hauptnachschubhafen der amerikanischen Luftstreitkräfte in Europa (USAFE = United States Air Forces in Europe).
Ebenfalls 1959 verzichtete die US-Luftwaffe auf die Nutzung des nördlichen Teils. Dieser konnte für den zivilen Luftverkehr genutzt werden.

Auf Grund seiner Möglichkeiten und seiner strategischen Lage wurde die Air Base oft für Manöver der NATO benutzt. Dazu zählen "Big Lift" im Herbst 1963 und "Reforger I/Crested Cap I" im Januar 1969.

Am 1. Juli 1975 erfolgte der Wechsel von der USAFE- zur MAC-Base. Das hier stationierte 435. Taktische Lufttransportgeschwader des Militärischen Lufttransportkommandos MAC (Military Airlift Command) der US-Luftwaffe, hatte die Aufgabe, Lufttransportraum für taktische, Sanitäts- und Verbindungsflugeinsätze im europäischen Befehlsbereich bereitzustellen. Operiert wurden mit der Lockheed C-130 Hercules , der Lockheed C 141 Starlifter , der
Lockheed C5A Galaxy und der McDonnell Douglas C-17 Globemaster III.
Die Douglas C-9A Nightingale (DC-9-C9A) operierte ebenfalls von der Air Base aus. Es war ein zum Transport von Erkrankten und Verletzten ausgerüstetes Flugzeug.

Golfkrieg
1991 wurden über die europäische Drehscheibe Rhein-Main Air Base etwa 150.000 Soldaten in die Golfregion und zurück geflogen.

9 Millionen
Insgesamt etwa 9 Millionen Soldaten passierten die Rhein-Main-Air-Base, das "Gateway to Europe", zwischen 1945 und 1995.

Elvis Presley
Er absolvierte seine Wehrdienstzeit während des „Kalten Krieges“ in Friedberg. Er kam am 1.10. 1958 mit der „USS General Randall“ in Bremerhaven an. In Wiesbaden lernte Elvis seine zukünftige Frau Priscilla kennen. Am 2. 3.1960 trat er von der Rhein-Main Base die Heimreise an.




Anschläge / Abstürze

- Anschlag Offizierskasino
Am 1. Dezember 1976 wird auf das Offizierskasino ein Anschlag verübt.
Durch ein Großbrand werden acht Personen verletzt. Die Terroristengruppe "Revolutionäre Zellen" bekennt sich zu der Tat.

- Absturz eines Starfighters
Am 22. Mai 1983 stürzte während einer Flugshow im Rahmen des Tages der offenen Tür auf der Air Base ein kanadischer Starfighter
(F 104 G) auf die Bundesstraße B 43 nahe dem Frankfurter Waldstadion (heute: Commerzbank-Arena) ab.

- Sprengstoffanschlag 1985
Bei dem Anschlag starben drei Menschen. 11 Personen wurden verletzt.
#Fotostrecke

#Weitere Informationen


IP (Industrial Police)-Camp, Recreation Area

Ärmelabzeichen der IP Badge Nr. 21148
Air police Badge

1960 zählte die Air Base zur 7310th Air Base Wing. Damit eng verbunden ist die Geschichte der 7310th Air Police Sqadron (später Security Police) und der Industrial Police (IP), der späteren Civilian Service Unit (CSU). Diese bestand überwiegend aus deutschen Zivilangestellten. Einsatzgebiete waren die Air Base selbst und die Wohnsiedlung Gateway Gardens mit etwa 1.200 Bewohner in 300 Wohnungen. Diese hatten einen Supermarkt, ein Kino, eine Kirche, eine Schule, ein Jugendzentrum und einen Kindergarten.

Ein weiterer Streifenbereich war bis zur Übernahme 1995 (nach dem ersten Teilabzug der US Air Force von Rhein-Main) durch die 233rd Base Support Battalion der US-Army (Darmstadt) die Langen Terrace Family Housing Area in Langen-Neurott (Hessen). Diese wurde 1958 in der Steubenstraße gebaut. In den 12 Gebäuden mit insgesamt 156 Wohnungen lebten etwa 800 Menschen. Diese Wohnungen hatten bis zu fünf Zimmer und waren auf amerikanischeLebensgewohnheiten zugeschnitten. Die Wohnblocks sind unterkellert und haben Satteldächer. Ebenso wie in #Gateway Gardens (hier lebten etwa 4.000 US-Amerikaner) gab es zwischen den Gebäuden große Freiräume mit Wiesen und Spielplätzen. (Die US-Armee hat Langen Terrace am 4. September 2008 an die Bundesrepublik zurückgegeben. Eigentümerin des 6,5 Hektar großen Areals mit zwölf Wohnhäusern ist damit die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Wohnungen sollen vermietet werden - zu Preisen (Kaltmiete) ab 6,40 Euro pro Quadratmeter.)

Die Langen Radio Range und die #Recreation Area (nördlich Zeppelinheim), das frühere IP-Camp, gehörten ebenfalls zum Zuständigkeitsbereich.

Weitere Zuständigkeitsbereiche waren in "Dietzenbach Housing" (am damaligen Starkenburgring gelegen) sowie die so genannte "Chinesische Mauer" in Niederroden und "Fischstein Housing" (von ca. 1991-1995) in Frankfurt.

Zu den Aufgaben gehörten Zufahrtskontrollen, Streifenfahrten, die Aufnahme von Unfällen und Vorkommnissen, Objektschutzmaßnahmen und die Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei bei der Gefahrenabwehr und bei Vorkommnissen, an denen US-Soldaten oder deren Angehörigen beteiligt waren.
In den 50er und bis Mitte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts waren Teile der IP im so genannten #IP-Camp untergebracht. Neben Unterkünften gab es auch eine deutsche Kantine, die auch gerne von den US-Soldaten genutzt wurde.

Die 7310th APIS (Air Police Investigation Service, die "US-Kripo"), später SPIS (Security Police Investigation Service) hatte ihre Büros ebenfalls im IP-Camp, bevor diese zur Rhein-Main-Air-Base verlegt wurden.

Der langjährige Leiter dieser erfolgreichen und angesehenen Organisation war der legendäre Rolf Pfefferkorn (geb. 9.12.1926 - verst. 1.5.1999), kurz "Mister Peppercorn" genannt.

Rolf Pfefferkorn

Er war als Chief Investigator von 1945 bis 1989 nicht nur ein ausgezeichneter Ermittler und Dienststellenleiter, sondern auch der Verbindungsmann der US Rhein-Main-Air-Base zu den deutschen Behörden.

Das Gelände des IP-Camps / der Recreation Area liegt in der Gemarkung Zeppelinheim, direkt neben Autobahn A-5 und direkt unter der Einflugschneise (25L). Es wurde noch bis nach dem Jahrtausendwechsel als Recreation Area (mit Rod and Gun Club) genutzt und 2005 an die Stadt Frankfurt zurück gegeben.


Main Gate (etwa 1964)
Bldg. 27, Tower

Sprengstoffanschlag 1985
1945: Bombentrichter
Main gate
1952
Lockheed C5A Galaxy
McDonnell Douglas C-17 Globemaster III
"Air Force One"
Rhein Main Air Base

Abkommen über die Schließung der Air Base
Am 20. Dezember 1993 wurde ein Abkommen über den schrittweisen Rückzug der US Air Force geschlossen.

Auf dem 1995 zurückgegebenen Areal von etwa 30 Hektar entsteht ein Teil der heutigen Cargo City Süd.

Am 23. Dezember 1999 wird die Schließung der Air Base zum 31. Dezember 2005 zwischen der Fraport AG (Flughafenbetreiber), der NATO, der Bundesrepublik Deutschland, der Stadt Frankfurt sowie den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz vertraglich geregelt.
Es erfolgt eine Verlegung nach Ramstein und Spangdahlem (Rheinland-Pfalz).

US-Botschafter Timken, General Foglesong, Kommandeur der U.S. Air Force in Europa, Dr. Wilhelm Bender, Vorsitzender von Fraport und weitere hochrangige amerikanische und deutsche Würdenträger gedachten am 10. Oktober 2005 in einer offiziellen Zeremonie der Schließung der Rhein-Main Air Base in Frankfurt.
Die letzten US-Amerikaner verließen am 31. Dezember 2005 die Air Base.

Kosten der Verlegung
etwa 372 Millionen Euro
Verteilung:
Fraport: 130 Millionen Euro
Stadt Frankfurt: 60 Millionen Euro
Nato: 80 Millionen Euro
Bundesrepublik Deutschland: 63 Millionen
Rheinland-Pfalz: 17 Millionen Euro (für Baunebenkosten in Ramstein und Spangdahlem)
(Quelle: Hessisches Ministerium der Finanzen, 29.12.2007)

Terminal 3
Das Gelände (etwa 134 Hektar) wird Bestandteil des Frankfurter Flughafens . Hier entsteht ein neues Terminal (Terminal 3). Weitere Flächen werden für Speditionsflächen genutzt.

Gateway Gardens
Frankfurts neuer Stadtteil Gateway Gadens feiert seine Eröffnung. Das 35 Hektar große Areal ist seit 6.6.2008 an das öffentliche Straßennetz angebunden.

Die ehemalige Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth durchtrennte gemeinsam mit Vertretern der Grundstücksgesellschaft Gateway Gardens das symbolische Ortsband.

Mit der Anbindung der Thea-Rasche-Straße im Westen des Areals zu der vom Terminal 2 kommenden Kapitän-Lehmann-Straße ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung von Gateway Gardens erreicht. Erste Nutzer sind die LSG Sky Chefs, die seit Mai 2008 ihr Cateringwerk mit direkter Zufahrt zum Flughafengelände einrichten und die Rezidor Hotelgruppe, die ein Hotel am zentralen Park entwickelt.

Die Stadtverordnetenversammlung im Frankfurter Römer hat die finanziellen Mittel für die Planung und den Bau der S-Bahn nach Gateway Gardens freigegeben.

Nächster Schritt ist die Entwicklung von Quartier Alpha, direkt an der neuen Ortsöffnung von Gateway Gardens. Auf dem 26.000 qm großen Baufeld sollen ab Herbst 2008 rund um einen urbanen Platz insgesamt sechs Gebäude namhafter Frankfurter Architekten mit insgesamt 80.000 qm Bruttogeschossfläche entstehen. Geplant ist ein Nutzungsmix aus modernen Büroflächen, Hotels, Gastronomie und Einzelhandel zur Nahversorgung.

Recreation Area
Das fünf Hektar große Gelände gehört ebenfalls der Stadt Frankfurt und wird vom Frankfurter Grünflächenamt renaturiert. Die noch verbliebenen zwei Gebäude werden vom Bund gekauft und abgerissen. Auf dem Sand und Kiesboden werden etwa 4000 Taubeneichen und Hainbuchen gepflanzt. Duch die Maßnahme soll der Frankfurter Grüngürtel erweitert werden und zusätzlich vor dem Lärm des Flughafens und der Autobahnen schützen.
#Fotos Recreation Area / IP-Camp


Einige der unten abgebildeten Fotos stammen aus dem Buch
"Florian Flughafen 61.. von Reinhard Merlau
.
Das Buch über die Geschichte der deutschen- und der US-Flughafenfeuerwehr Frankfurt am Rhein-Main-Flughafen 1953 bis 1998.
Autor Reinhard Merlau, RMM-Verlag
mit Jubiläums- und Ergänzungsbroschüre.

Globemaster C-124
Globemaster C-124 beim Betanken
C5A Galaxy
Notlandung einer C5A Galaxy der US Air Force auf Schaumteppich. Bugfahrwerk konnte nicht ausgefahren werden. (31.8.1979)
Galaxy ohne Fahrwerk
Bug der Galaxy ohne Fahrwerk
B1B-Bomber
Notlandung als Highspeedlanding eines (unbewaffneten) B1B-Bombers (Rockwell B-1, Schwenkflügler) der US Air Force auf der Südbahn (Länge: 4.000 m) am 20.6.1994. Gemeinsamer Einsatz der US- und Flughafenfeuerwehr.
Grund der Notlandung: Hydraulikprobleme an den Schwenkflächen. Die Folge war, dass diese nicht vollständig ausgefahren werden konnten, so dass die Landung mit erhöhter Geschwindigkeit erfolgen musste.
Der ursprüngliche Zielflughafen -Ramstein- konnte nicht genutzt werden, da die dortige Landebahn hierfür nicht ausreichte.
Gemeinsam durch den Löschschaum
Gemeinsamer Einsatz der US- und der Flughafenfeuerwehr

Fotos vom RAF-#Sprengstoffanschlag auf der Rhein-Main-Air-Base

2008: Vor 60 Jahren:
#Berlin Blockade Luftbrücke 1948/1949

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#Rhein-Main Air Base -Gateway to Europe-

Fotos aus den '60er Jahren



Department of the Air Force

Rhein Main Air Base (IATA-Code: FRF)
mit
#Gateway Gardens
und
#IP-Camp
(Recreation Area)


Plan US Air Base
Stand 1994

Gail Halvorsen
Untrennbar mit der Rhein-Main-Airbase und Berlin verbunden
#Gail Halvorsen
der "Candy-Bomber"

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