Prinzessin Elisabeth
Prinzessin Elisabeth Marie Alice Victoria von Hessen und bei Rhein wurde am 11. März 1895 in Darmstadt geboren. Sie war die einzige Tochter des letzten regierenden (1892 - 1918) Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein (*25.11.1868 in Darmstadt,
† 9.10.1937 im #Schloss Wolfsgarten) und seiner ersten Gemahlin Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha.
Elisabeth starb am 16. November 1903 an Typhus. Sie hatte ihren Vater zu einem Jagdausflug mit dem russischen Kaiserpaar Nikolaus II. und Alexandra nach Skierniewice (heute Polen) begleitet.
Am 19. November 1903 fand die Beisetzung unter großer Anteilnahme der Bevölkerung im #Park Rosenhöhe in Darmstadt statt. Der Bildhauer Ludwig Habich schuf die Engelsfigur mit ausgebreiteten Flügeln, die das Grab schmückt (Foto rechts).
Im Darmstädter Herrngarten
steht ein ebenfalls von Habich geschaffener Gedenkstein. Etwa 10.000 Kinder aus Darmstadt, die für den Gedenkstein aus Marmor gespendet hatten, wohnten am 25. Oktober 1905 der Enthüllung bei. In den Stein eingearbeitet ist ein Medaillonbild Elisabeths und der gläserne Sarg Schneewittchens, der von den sieben Zwergen bewacht wird.
Architektur
Das im #Park des Jagdschlosses Wolfsgarten stehende Prinzessinnenhaus mit der Hausnummer 1 1/10 ist im Jugendstil erbaut. Es wurde 1902 von Joseph Maria Olbrich (1867 - 1908) im Auftrag von Großherzog Ernst Ludwig für Prinzessin Elisabeth als Spielhaus erbaut und ist einzigartig in Deutschland.
Das Gebäude, das aus einer Ziegel-Fachwerkkonstruktion besteht, ist die Mischung aus einer Villa und einem Landhaus, das an die Maße und Bedürfnisse eines Kindes angepasst ist. Es ist eingeschossig und besteht aus zwei Räumen, dem Salon und der Küche. Die Raumhöhe beträgt 2,10 Meter. Die Initialen E, die vielseitig am und im Gebäude angebracht sind, entsprechen dem Stand der Prinzessin.
Neben dem hohen und über Eck gebauten Dach fällt der hohe weiße Schornstein mit einer ovalen seitlichen Öffnung und der großen vergoldeten Krone auf.
Die meisten Möbel, die Tapeten und der Garten wurden ebenfalls von Olbrich entworfen und sind heute noch vorhanden.
Auf den Pfosten des blauen Holzzaunes, der das Prinzessinnenhaus umgibt, sitzen vergoldete Tontauben.
1905 heiratete der Großherzog
Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich, deren beiden Söhne, die Prinzen Georg Donatus und Ludwig, ebenfalls das Spielhaus nutzten. Deren Initialen sind im Innern des Gebäudes, an den Türpfosten zwischen dem Salon und der Küche eingeschnitzt.
Notunterkunft
Nach dem Krieg diente das Prinzessinnenhaus als Notunterkunft für Flüchtlinge
Restaurierung
1996 wurde es grundlegend restauriert. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat diese Maßnahme finanziell unterstützt.
Das letzte in seiner Originalsubstanz erhaltene Gebäude Olbrichs
Das Prinzessinnenhaus ist das einzige Bauwerk des Architekten Joseph Maria Olbrich, das in seiner Originalsubstanz erhalten ist. Der österreichische Architekt wurde von Großherzog Ernst Ludwig 1899 nach Darmstadt geholt und war hier maßgeblich am Aufbau der Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe beteiligt. Er wurde 1900 hessischer Bürger und erhielt den Professorentitel.
|
Wettbewerb "beliebtestes Bauwerk Hessens"
Bei einer vom hr-Fernsehen im Herbst 2008 durchgeführten Befragung über die beliebtesten Bauwerke Hessens kam das Prinzessinnenhaus auf Platz 12.
Auf die Plätze 1 bis 3 kamen das Auerbacher Schloss, die Königshalle des Klosters Lorsch und das Jugendstilbad in Darmstadt (Sendung hr-Fernsehen vom 1.11.2008).
Das könnte Sie ebenfalls interessieren:
#Schloss Wolfsgarten
#Schlosspark Wolfsgarten
#Japanischer Garten
#Fürstlichen Gartenfest
#Parkspaziergang (Fotostrecke)
#Fürstliches Gartenfest 2010 (Fotostrecke)
|