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Rudolf Gruber

Als Uhrmachermeister in der Oppenheimer Krämerstraße war Rudolf Gruber ein angesehener Mann. Während der Nazizeit trat er politisch nicht in Erscheinung. Auch er freute sich im März 1945, dass der Krieg bald ein Ende haben würde. Dennoch wurde er zum Volkssturm eingezogen.

Etwa fünfzig Mann sollten auf der rechten Rheinseite die Panzersperren bewachen und neue Gräben ausheben. Sie standen unter der Leitung des Bataillonskommandeurs des Volkssturms Albert Nohl und seines Adjutanten Dr. Friedrich Horst. Wie die anderen militärischen Kräfte waren alle Volkssturmleute dem Kampfkommandanten des Brückenkopfes, Hanske, unterstellt. Wegen der Verwendung des Volkssturmes kam es vor dem Rathaus zwischen dem Oppenheimer Bürgermeister Dr. Scheller und dem kommandierenden General Runge zu einer scharfen Auseinandersetzung. Dr. Scheller bezeichnete die Verteidigung des Brückenkopfes als militärischen Unfug, der nur unnötiges Blutvergießen und gegebenenfalls die Zerstörung der Stadt bedeute. Er verbot den Einsatz der Oppenheimer Feuerwehr auf dem rechten Rheinufer und weigerte sich, die Frauen und Kinder dorthin zu evakuieren.

Viele Volkssturmleute sahen die Lage ebenso und wollten kurz vor Kriegsschluss nicht noch in einem Himmelfahrtskommando verheizt werden. In Höhe des Oppenheimer Strandbades kehrten die Dexheimer Hans Immel und Johann Wiegel über den Rhein zurück. Drei andere schlugen sich über Mannheim durch. Auch unter den Oppenheimern war Gruber nicht der einzige, der sich absetzen wollte.

An Gruber statuierte Schniering ein Exempel - für den "Endsieg", an den keiner mehr glaubte. "Wegen Feigheit vor dem Feind erschossen", ließ Schniering nach Grubers Ermordung in dessen Soldbuch eintragen.

Am 21. März 1945 wurde er in Sichtweite seiner Heimat auf dem Kornsand ermordet.

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Rodolf Gruber


 
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