Gedenkfeier am 21. März 2023
Etwa 100 Personen nahmen am 78. Jahrestag des Kornsandverbrechens an der Gedenkveranstaltung teil.
Der Arbeitskreis Kornsand / Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau e.V. erinnert in Zusammenarbeit mit den Städten Nierstein, Oppenheim und der Gemeinde Trebur am Gedenkstein an die
NS-Verbrechen der letzten Kriegstage.
Ablauf
- Begrüßung und Moderation: Johanna Stein, Sprecherin des Arbeitskreises Kornsand
- Ansprache: Treburs Bürgermeister Jochen Engel
- Ansprache: Henrik Drechsler, Haus des Erinnerns - Für Demokratie und Akzeptanz, Mainz
- Musikalische Begleitung: Gemischter Chor "Frohsinn" aus Trebur-Geinsheim
Kranzniederlegung durch Vertreter der Kommunen:
Jochen Engel (Bürgermeister Trebur), Silke Rautenberg (Bürgermeisterin Oppenheim) und Jochen Schmitt (Bürgermeister Nierstein)
Johanna Stein war im Vorfeld der Gedenkfeier gefragt worden, warum nicht ausführlicher über die Täter berichtet würde? Sie wies darauf hin, dass dies nicht Sinn und Zweck des Gedenkens sei. Es ist den Opfern zu gedenken und nicht den Tätern.
Jochen Engel sagte im Rückblick auf das Verbrechen am Kornsand, dass es bis in die heutige Zeit, mit Blick auf die Ukraine, immer noch Kriegsverbrechen gibt.
Der Historiker Henrick Drechsler, der in Vertretung von Dr. Cornelia Dold, der Leiterin des Hauses des Erinnerns- Für Demokratie und Akzeptanz", wies darauf hin, dass es keinen Schlussstrich unter die Aufbereitung der Verbrechen und das Erinnern an die Verbrechen geben darf. Beispielhaft sind die Umbenennungen von Straßen mit Namen von Opfern des Nationalsozialismus und die Verlegung von Stolpersteinen.
Freundlicherweise hat Herr Drechsler die Rede (PDF) zur Verfügung gestellt