Das Alte Elektrizitätswerk in Gernsheim ist heute Galerie und Lehrmuseum des bildenden Künstlers #Mario Derra.
Geschichte
Am 17. April 1903 beschließt der Gemeinderat von Gernsheim, die Beleuchtungsfrage durch den Bau eines Elektrizitätswerkes zu lösen. Geplant und errichtet wird eine Einheit aus Wohn- und Industriegebäude in einer sachlichen Jugendstilarchitektur mit 70cm starken Backsteinwänden. Am 30. Juni 1905 wird das Werk abgenommen. Bereits 1911 konnte es den Strombedarf der Gemeinde nicht mehr decken. Bedingt durch den raschen technischen Fortschritt werden die Anlagen in den Folgejahren wiederholt ausgetauscht und erweitert. 1945 wird das Gebäude durch Artilleriebeschuss stark beschädigt und anschließend erneut in Betrieb genommen. Die technische Modernisierung, die zur Umstellung auf Drehstrom notwendig wird, überfordert die Stadt finanziell. 1954 wird das Elektrizitätswerk stillgelegt.
Übernahme und Umwandlung
1995 erwarb Mario Derra, bildender Künstler aus Gernsheim, das stark sanierungsbedürftige Gebäude. Zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurde es mit großem Aufwand wieder nutzbar gemacht. Bei einer restauratorischen Voruntersuchung wurde unter einem vorhandenen Abschlussfries ein weiterer, aus der Jugendstilzeit stammender Fries entdeckt. Bei der Ausbesserung entdeckte die Restauratorin Andrea Frenzel das übermalte Band aus der Zeit von 1905. Der Fries mit differenziert breiten Bändern in ultramarinblauer Farbe wurde damals auf einen weißen Kalkanstrich gemalt. Über 600 Glasfenster wurden ersetzt. In der Turbinenhalle wurden mehr als 2.000 Kacheln von Hand gefertigt. Die historische Wandverkleidung konnte damit ergänzt werden.
Wohn- und Industriegebäude
Das ehemalige Elektrizitätswerk ist wieder in seiner ursprünglichen Funktion von 1905 als Wohn- und Industriegebäude hergerichtet worden. Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst würdigt die Sanierung durch die feierliche Eröffnung am Tag des offenen Denkmals im September 1998.
Ausstellungen
In der Turbinenhalle können wechselnde Ausstellungen des Künstlers und im Kesselhaus das Atelier und das Lehrmuseum besichtigt werden. Zahlreiche Druckmaschinen sind nicht nur zu bestaunen, sondern auch noch in Betrieb.
Als Dauerausstellung ist auch die größte Litografie der Welt zu bestaunen #Mario Derra.
Druckpressen
Hervorzuheben sind zwei baugleiche Andruckpressen, die "Methusalem-Brüder", zwei lithographische Schnellpressen, die "Sophie-Marie" (Steinmesse und Stollberg, Nürnberg) und "Berta" (Faber und Schleicher, Offenbach) sowie eine von der Hochschule für Gestaltung in Offenbach abgegebene und renovierte lithographische Umdruckpresse. Diese etwa vier Tonnen
schwere Presse, die Steinformate von 1,10 auf 1,40 Meter und einem Gewicht von über 400 Kilogramm bewältigen kann, wurde von der Leipziger Schnellpressenfabrik zwischen den Weltkriegen hergestellt. Diese wurde am 17. Juli 2005 der Öffentlichkeit in Gernsheim vorgestellt.
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Seminare
Mario Derras Arbeitsschwerpunkte sind die Lithografie und die Radierung. Er verlegt hier seine original-graphischen Auflagen. Für interessierte Gruppen bietet er Seminare an.
seit 2.7. 2017: neue Dauerausstellung
Einschränkung der Pressefreiheit - wieder einmal!
Dies kennen wir auch aus der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts - damals leisteten Journalisten und Künstler unter großem Risiko Widerstand -zum Beispiel in Paris.
"Philipon versus Louis-Philippe"
Pressefreiheit und Zensur in der Julimonarchie (1830 - 1848)“.
Lithographien von Künstlern des Pariser Verlagshauses Aubert - Daumier, Grandville, Philipon, Raffet, Traviès etc. etc.
Ausführliche Infos (PDF)
40 Jahre Atelier Derra
Am 9. September 2012 feierte Mario Derra mit etwa 40 geladenen Gästen im "Alten E-Werk" das Jubiläum.
#Fotostrecke

Unter den Gästen waren auch
Prof. Peter Ausländer, ehemaliger Lehrer, Mentor und Wegbegleiter
und
Dr. Eva Maria Hanebutt-Benz, ehemalige Direktorin des Gutenberg-Museums in Mainz
28.9. bis 31.12.2014
„Mario Derra sieht den Geopark“
Einführung durch Reinhard Diehl (Geschäftsführer Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald)
Mit mehr als 150 Werken, entstanden in vier Jahrzehnten, hat Mario Derra seine ganz persönliche Sicht auf die Region dokumentiert.
Fotostrecke Eröffnung
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