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Erdölförderung im Hessischen Ried

Erdöl im Ried
Erdölvorkommen im Hessischen Ried sind schon seit den 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts bekannt. Zwischen 1952 und 1994 wurden über 1 Million Tonnen gefördert.
Erdöl im Ried

Bodenuntersuchungen und Probebohrungen 2011 - 2013
Das Unternehmen Rhein Petroleum aus Heidelberg plante die Neuerkundung der bekannten Erdölfelder u.a. in Stockstadt und die Suche nach bisher unentdeckten Erdöl- und Erdgasvorkommen.

Von Oktober 2011 bis Mitte März 2012 wurden geophysikalische Messungen mit Hilfe modernster Technik, der sogenannten 3D-Seismik (Seismische Vermessung), durchgeführt. Danach konnten die geologischen Strukturen des Untergrundes räumlich dargestellt werden. Mit dieser Technik ist auch eine punktgenaue Anbohrung des Ölfeldes möglich.
Anhand der dreidimensionalen Karten mit erkennbaren Strukturen des Untergrunds haben Geologen ein erstes Bohrziel im ehemaligen Ölfeld „Stockstadt“ ausgemacht, aus dem bis 1994 Öl gefördert wurde.

Ende August 2013 hatten die Bohrarbeiten (Wiedererschließungsbohrung) unter dem Namen „Stockstadt 2001“ (STOK2001) auf dem südlich von Riedstadt-Crumstadt liegenden Bohrplatz begonnen. Zuerst wurde etwa 550 Meter senkrecht in die Tiefe gebohrt, ehe die Bohrung leicht in westliche Richtung abgelenkt wurde, um die zuvor definierte Stelle in den „Pechelbronner Schichten“ (Schichtstufe aus dem Erdzeitalter des Tertiärs (Obereozän bis Unteroligozän) im nördlichen und mittleren Oberrheingraben) zu erreichen. Die Bohrung selbst ist teleskopartig aufgebaut mit mehreren ineinander gelegten Rohren, die jeweils mit Zement abgedichtet wurden.
Unmittelbar nachdem das Bohrziel in rund 1.600 Metern Tiefe erreicht wurde, wurden geophysikalische Messungen im Bohrloch vorgenommen, um wichtige Faktoren zu bestimmen: Wie mächtig und porös ist der Pechelbronner Sandstein? Und was befindet sich in den Poren: Wasser oder Öl? Daher wurde mit Schall die Dichte des Gesteins ermittelt, womit sich indirekt auch die Porösität errechnen ließ. Mit anderen Verfahren, wie etwa der Messung des elektrischen Widerstands im Gestein, ließen sich Rückschlüsse auf den Poreninhalt ableiten. Die Messresultate ließen darauf schließen, dass die erbohrten Pechelbronner Sandsteine ölführend sind. Diese theoretisch erwiesene Fündigkeit wurde durch eine Probe-Entnahme bestätigt.
Bevor eine Ergiebigkeitsprüfung durchgeführt wird, wurde wie geplant und angekündigt eine zweite Probebohrung (Aufschlussbohrung) unter dem Namen „Allmend 1“ (ALMD1) gestartet. Dies erfolgte vom selben Bohrplatz aus, lediglich wurde die Bohranlage um 7,5 Meter versetzt.

Bohranlage
Die Bohranlage, ein mobiles Spezialgerät der Fa. DrillTec GUT GmbH, ein TB 2100S Explorer, bestehend aus Mast mit Kraftdrehkopf und Unterbau, ist etwa 32 Meter hoch und wird im 24-Stunden-Betrieb gefahren, bleibt nur während des Bohrvorgangs vor Ort. Im Mittel sind an der Bohrung etwa 30 Mitarbeiter eingesetzt.

Betriebsplatz
Der etwa 0,8 Hektar große Bohrplatz ist betoniert, mit Asphalt versiegelt und mit einem Entwässerungssystem und Auffangtank ausgestattet. Dadurch können keine bohrungsbedingten Flüssigkeiten in das Erdreich oder ins Trinkwasser gelangen.

Eigentums- / Besitzverhältnisse
Der Betriebsplatz war ursprünglich eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, die von dem Eigentümer der Fa. Rhein Petroleum überlassen wurde. Dieser verdient lediglich an der Überlassung der Fläche zum Bau der Förderanlagen. Am Erdöl verdienst er nichts. Nach deutschem Recht gehört dies der öffentlichen Hand, die Lizenzen dafür an Firmen vergibt.
Die Gemeinde Riedstadt hofft, sollte eine Förderung und eine Weiterverarbeitung stattfinden, auf Gewerbesteuereinnahmen.

Trinkwasserschutz
Quartäre trinkwasserführende Schichten reichen bis 130m tief. Erdgasführende Schichten befinden sich in Tiefen von 500 - 600 Meter. Ölführende Schichten sind in 1500 - 1600 Meter. Dazwischen liegen hunderte Meter Tonstein, das Deckgebirge - eine natürliche und undurchlässige Barriere.

Verrohrung
Das gesamte Bohrloch ist mit einzementierten Stahlrohren ausgekleidet. Der durch die trinkwasserführende Schicht verlaufende Rohrabschnitt ist durch mehrere Lagen Stahl und Zement abgedichtet. Die Dichtheit der Bohrungen wird vor und während des Betriebs vollumfänglich unter höchsten technischen Standards geprüft.

Konventionelle Förderung
Bei der Förderung wird konventionelle Technik, nicht aber Fracking eingesetzt.
Es wird der natürliche Aufwärtsdrang des Öls genutzt und gegebenenfalls mit einer Elektropumpe unterstützt.

Demontage Bohranlage
Ende Dezember 2013 wurde die mobile Bohranlage demontiert. Zurück bleibt eine Förderanlage zur Durchführung des Ergiebigkeitstests.

Weiteres Vorgehen (Stand 03/2014)
Für "Stockstadt 2001" beginnt die Ergiebigkeitsprüfung. Die Vorbereitungen dazu haben im März 2014 mit dem Aufbau einer etwa 25 Meter hohen mobilen Windenanlage begonnen. Mit ihrer Hilfe werden die etwa elf Zentimeter dicken Rohre des Förderstrangs in die bestehende Verrohrung eingesetzt. Durch diese Rohre fließt das Öl nach oben. Außerdem wird eine Pumpe im Bohrloch eingebaut.
Mit dem Beginn der eigentlichen Ergiebigkeitsprüfung rechnet Rhein Petroleum etwa ab April 2014.
Bei der Testförderung werden über einen längeren Zeitraum die Förderraten gemessen, um entscheiden zu können, ob sich eine auf längere Zeit ausgelegte wirtschaftliche Förderung lohnen könnte.

Derzeit (September 2014) ruhen nach Abschluss von ersten Produktivitätstests die beiden Bohrungen „Stockstadt 2001“ und „Allmend 1“ unter dem Vorbehalt weiterer Arbeiten. Das in der Fachsprache als „Einschließen“ bezeichnete Verfahren sichert die Bohrung und erlaubt es, kurzfristig die Arbeiten wieder aufzunehmen. Aktuell beschäftigt sich Rhein Petroleum mit einer weiteren Auswertung der durch die Bohrung gewonnenen Daten und Ergebnisse.


Messinstrumente
Bohrer
Mobiler Bohrturm
Kontrolleinrichtung
Messfahrzeug
Mobile Bohreinheit
Bohrgestänge
 
   

Rhein Petroleum bereitet Probebohrung „Schwarzbach 1“ in Riedstadt-Goddelau vor
Die Firma Rhein Petroleum aus Heidelberg startet nach längerer Planungsphase nun mit den Vorbereitungen für die angekündigte Probebohrung in Riedstadt-Goddelau. Das Unternehmen erhofft sich mit der „Schwarzbach 1“ benannten Bohrung Erdöl in förderungswürdiger Menge im Untergrund zu finden. Hierzu wird das gepachtete Gelände auf der Feldgemarkung südlich von Goddelau weiter vorbereitet, auf dem eine Anlage für eine Probebohrung stehen wird.
Im November 2014 kann voraussichtlich die Bohranlage aufgebaut werden. Wie in Crumstadt wird auch in Goddelau die Bohranlage nur während der wenigen Wochen, in denen die Bohrung abgeteuft wird, sichtbar sein. Und auch beim Verfahren setzt Rhein Petroleum auf die in Crumstadt angewandte und bewährte Technik: Die Bohrung ist teleskopartig mit mehreren ineinander gelegten Rohren, die mit Zement abgedichtet werden, aufgebaut. Ebenfalls wie bei der Bohrung im Altfeld Stockstadt wird auch in Goddelau in eine Tiefe von rund 1.700 Metern in die so genannten Pechelbronner Schichten gebohrt.

Foto: Rhein Petroleum. Dr. Suana mit Erdöl
Rhein Petroleum findet Öl
(Mitteilung vom 31.3.2015)
Zum Abschluss der mehrwöchigen Probebohrung „Schwarzbach 1“ sind auf Anhieb mehrere Kubikmeter Öl gewonnen worden. Das entdeckte Öl befindet sich in einer Tiefe von rund 1.700 Metern in porösen Sandsteinen, in den so genannten Pechelbronner Schichten.
„Wir sind exakt an der Stelle fündig geworden, die wir aufgrund unserer Seismik-Kampagne als vielversprechend definiert hatten“, betont Dr. Michael Suana, Geschäftsführer der Rhein Petroleum GmbH (Heidelberg). Bis das erste Öl aus Hessen in der Raffinerie und damit beim Verbraucher landen könnte, wird es noch ein wenig dauern: Im Sommer muss zuerst über eine längere Ergiebigkeitsprüfung herausgefunden werden, wieviel Öl sich im Untergrund befindet, und ob sich eine mehrjährige Förderung lohnt. Was bereits heute gesagt werden kann: Das hessische Erdöl hat eine hervorragende Qualität und eignet sich daher hervorragend für die industrielle Weiterverarbeitung, etwa für pharmazeutische Produkte.
Am 31. Januar hat das Heidelberger Unternehmen mit der Probebohrung südlich von Goddelau begonnen. Zuerst haben die Spezialisten etwa 350 Meter senkrecht in die Tiefe gebohrt, ehe die Bohrung in westliche Richtung abgelenkt wurde, um das zuvor definierte Bohrziel zu erreichen. Rund 100 Meter pro Tag schritt die Bohrung voran, die teleskopartig mit mehreren ineinander gelegten Rohren aufgebaut ist, die jeweils mit hochdichtem Spezial-Zement abgedichtet wurden.

„Der Erdölfund in Riedstadt ist für Rhein Petroleum ein wichtiger Meilenstein und das Ergebnis einer vierjährigen Arbeit“, betont Dr. Suana. Das Unternehmen hat zwischen Oktober 2011 und März 2012 auf einer Fläche von rund 245 Quadratkilometern mit seismischen Messungen den Untergrund im hessischen Ried unstersucht. Anhand der dadurch erhaltenen dreidimensionalen Karten mit erkennbaren Strukturen des Untergrunds haben Geologen unter anderem das nun fündige Bohrziel ausgemacht. Dr. Suana unterstreicht: „Mit diesem Fund wurde unser geologisches Modell in der Praxis bestätigt.“

Weiters Vorgehen
Die Bohranlage wird abgebaut und nach Ostern 2015 abtransportiert. In den darauf folgenden Monaten wird der Bohrplatz für die Ergiebigkeitsprüfung vorbereitet – unter anderem wird eine Pumpe in die Rohre eingebaut. Voraussichtlich im Juni kann dann der Fördertest beginnen. Im Zuge dessen werden über mehrere Monate die Förderraten gemessen, um daraus abzuleiten, ob sich eine Förderung wirtschaftich lohnt.

Testförderung ab 2016
Im Jahr 2015 hat Rhein Petroleum mit einer erfolgreichen Bohrung den Nachweis erbracht, dass sich in einer Tiefe von rund 1.700 Metern Erdöl befindet. Nun wurde auf dem Bohrplatz eine Förderanlage aufgebaut für den so genannten Ergiebigkeitstest, der Aufschluss darüber bringen wird, wieviel Erdöl sich im Untergrund befindet, und ob sich eine auf mehrere Jahre angelegte Förderung wirtschaflich lohnt. Die nun beginnende Testförderung kann bis zu einem Jahr dauern.

sweet and light

So nennen die Fachleute die Qualität des im Hessischen Ried geförderten Erdöls. Es ist leicht, schwefelarm und reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Es eignet sich ausgesprochen gut für die industrieelle Weiterverarbeitung und die Herstellung etwa von Medikamenten oder Kunststoffen.

Nach 22 Jahren wird seit dem 11.3.2016 bei Riedstadt-Goddelau, an der Starkenburger Straße, im Rahmen der Testförderung „Schwarzbach 1“ wieder Erdöl gefördert.
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