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Geothermie, Erdwärme, Erlebniszentrum "GEOlife"

Zweck und Ziel
Die Überlandwerk Groß-Gerau GmbH (ÜWG), ein Energieversorgungs- und Energiedienstleistungsunternehmen im Kreis Groß-Gerau, plant in der Region Hessens erstes Erdwärme-Kraftwerk.
Für die Nutzung der Geothermie erfolgt ein offener und umfassender Dialog mit Bürgern, Kommunen und Anrainern. Die Schweizer Stiftung Risiko-Dialog wurde eingeschaltet um eventuell vorhandenes Konfliktpotential rechtzeitig zu erkennen, darzustellen und zu entschärfen. 2011 werden von der Firma DMT GmbH & Co. KG im Auftrag der ÜWG seismischen Messungen durchgeführt. Diese bringen Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Untergrundes und geben Hinweise auf mögliche Standorte für das geplante Erdwärme-Kraftwerk. Das Ergebnis der Auswertung ist in der ersten Jahreshälfte 2012 zu erwartet.

In der Kreisstadt Groß-Gerau wird das erste Geothermie-Erlebniszentrum Deutschlands, das "GEOlife", am 11. Oktober 2011 eröffnet. Ziel ist es, über die Geothermie zu informieren und auf Vorteile und Risiken hinzuweisen.
Es bietet neben vielen Informationen und Exponaten auch einen unterhaltsamen Zugang zu der faszinierenden Welt der Tiefe.

Rundgang
Zu Beginn sollten sich die Besucher/innen in dem Medienraum einen 10-minütigen Film ansehen, in dem viel Wissenswertes über Geothermie berichtet wird. Auch wird die Frage beantwortet, warum ausgerechnet der über 300 Kilometer lange Oberrheingraben ideale Voraussetzungen für die Geothermie bietet. So liegt die Untergrundtemperatur im Hessischen Ried in 3000 Metern bei 150 Grad C. Im übrigen Hessen außerhalb des Rheingrabens liegen die Temperaturen nur bei 110 bis 130 Grad.

Viele Exponate werfen spannende Fragen auf und bieten Lösungen an. So wird beantwortet, warum die Erde "angezapft" werden soll und wo es in Deutschland schon überall Geothermie-Kraftwerke gibt. Oder wie sieht es unter unseren Füßen aus und wie heiß ist es im Inneren der Erde? Was ist ein Aquifer? Und wie tief muss man bohren, um an die Gesteinsschicht zu gelangen, die zur klimafreundlichen und schadstofffreien Nutzung von Erdwärme relevant ist? Überzeugend ist die Darstellung der Brutto-Stromerzeugung in Deutschland 2010 und dem (noch) verhältnismäßig geringen Anteil Erneuerbarer Energien mit Photovoltaik, Wasserkraft, Biomasse und Windkraft. Im Gegensatz zu den letztgenannten Energien steht die unerschöpfliche Erdwärme täglich 24 Stunden und ganzjährig zur Verfügung. Das aus einer Tiefe von etwa 2500 m geförderte 150 Grad C warme Thermalwasser gibt die Wärme über einen Wärmeaustauscher an eine Flüssigkeit ab, welche schneller verdampft. Dami werden Turbinen zur Stromerzeugung betrieben. Die Restwärme von ertwa 70 Grad C wird für Heizzwecke genutzt. In einem geschlossenen Kreislauf wird das Wasser über eine zweite Bohrung mit etwa 50 Grad C wieder dem Untergrund in einer Tiefe von etwa 2500 m zugeführt. In dem geplanten Tiefengeothermie-Kraftwerk können etwa drei Megawatt elektrische und etwa sechs Megawatt thermische Energie produziert werden.

An verschiedenen Stationen kann man sehen, hören und fühlen, was Erdwärme ist. In der Abteilung "Die unruhige Erde" wird auf einem Monitor aktuell dargestellt, welches Erdbeben mit welcher Stärke gemessen wurde. Durch die Bewegungen der Gesteinsschollen im Oberrheingraben gibt es auch in der Region Groß-Gerau pro Jahr unzählige Beben, deren Erschütterungen kaum oder nicht fühlbar, aber messbar, sind. Eine Ausnahme gibt es 2004. Hier werden im Bereich Groß-Gerau zwei Erschütterungen mit einer Magnitude von 2,7 bzw. 2,8 gemessen. Schäden werden nicht gemeldet. Im Februar 2011 wird in der westlichen Rhein-Main-Region ein Beben der Stärke 4,4 gemessen, das mit der tektonischen Störungszone des Rheingrabens zusammenhängt.

Aber auch auf eventuelle Risiken wird hingewiesen. So können Bohrungen und Simulationen unter bestimmten Umständen seismische Aktivitäten auslösen.

Geonaut
Das Highlight ist zweifellos die Reise mit dem „Geonaut 3000“ in das geheimnisvolle Innere unserer Erde. Die Reise startet wie in einem Fahrstuhl mit einem sich drehenden Bohrgestänge in der Mitte bei 21 Grad C und 15 bar, geht über 1.460 m mit 93 Grad C und 226 bar und endet viele Erdschichten später in einer Tiefe von 2.504 m bei 150 Grad C und einem Druck von 501 bar in der Zieltiefe, in der "rotliegenden Arkose", dem 275 - 285 Millionen Jahre alten wasserführenden porösen Gestein. Zu den jeweiligen Tiefen gibt es über Monitore in der Mittelkonsole auch Informationen über die Schicht, das Alter und die Periode der Gesteine. Durch die seitlichen Fenster sind die unterschiedlichen Gesteinsschichten zu sehen, die gerade "durchstoßen" werden.

Eckdaten
Die ÜWG hat vom Regierungspräsidium Darmstadt 2008 die Genehmigung zur Aufsuchung von Erdwärmelagerstätten zur Stromerzeugung und für Wärmezwecke im Erlaubnisfeld Groß-Gerau erhalten. Die Erlaubnisdauer beträgt drei Jahre.
- Größe des Erlaubnisfeldes: 338,5 qkm
- Planung: Errichtung einer Erdwärmeanlage zur grundlastfähigen Stromerzeugung und Wärmegewinnung
- Geplante Bohrtiefe: 2.500 und 3.000 m
- Errechnete Thermalwassertemperatur: circa 150 Grad C
- Geplante Leistungsdaten: 3 MW elektrisch und 6 MW thermisch
- Verwendung Strom: Einspeisung in öffentliches Netz
- Verwendung Wärme: Einspeisung in Nahwärmenetz zur Versorgung von Industriebetrieben, Kühl- und Rechenzentren und Wohngebieten
- Strommenge: ausreichend für 7.200 Haushalte mit einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 3.500 kWh pro Jahr
- CO2-Einsparung (im Vergleich zu Braunkohle): ca. 10.000t/Jahr
- Invest: ca. 35 Mio. Euro bei einem planmäßigen Projektverlauf
- Inbetriebnahme der Anlage: 2014

Fazit
Die von der ÜWG angestrebte Energiewende hängt in hohem Maße von dem Erfolg oder dem Misserfolg der Tiefengeothermie ab.
Der Besuch im Erlebniszentrum „Geolife“ lohnt sich. Es spricht sowohl die kleinen Besucher als auch Erwachsene an, die sich informieren möchten oder der Geothermie skeptisch gegenüber stehen. Die Räume sind so ausgelegt, dass auch Gruppen betreut und Tagungen durchgeführt werden können. Zwei freundliche Betreuer, Sabrina Schmiedt (studiert Umweltingenieurwissenschaften) und Alexander Linck (studiert Geographie), stehen für die Beantwortung von Fragen bereit oder begleiten Gäste durch die Räume. Beide freuen sich über das Interesse und viele Fragen. Die Besucher/innen sind auch aufgefordert, konstruktive Kritik -auch anonym- zu üben. Dafür stellt das Überlandwerk Groß-Gerau Karten zur Verfügung, die vor Ort ausgefüllt oder mitgenommen und per Post an das ÜWG -portofrei- geschickt werden können.


Grenzenlose geothermische Energie
Geonaut
Energien
Rotliegende Arkose
Versteinerte Zeugen
Informationen über die Temperaturen, Tiefen, Gesteinsnamen und -arten der jeweiligen Tiefe
Messfahrzeuge
Horst Gölzenleuchter, Bürgermeister Büttelborn, Stefan  Sauer, Bürgermeister Groß-Gerau, Hans-Dieter Höhne, Geschäftsführer ÜWG, Walter Astheimer, 1. Kreisbeigeordneter des Kreises Groß-Gerau, Ursula Hammann, MdL Bündnis90/Die GrünenSabrina Schmiedt und Alexander Linck
16.5.2014; v.l.: Hessischer Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Hanns-Detlev Höhne, Kaufmännischer Geschäftsführer und Jürgen Schmidt, Technischer Geschäftsführer


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23. August 2016
Geothermie Bohrung nicht fündig.
Überlandwerk Groß-Gerau GmbH stoppt Arbeiten
für Geothermie- kraftwerk

Schließung
GEO-Life: 15.09.2016

#Informationsfilm
bei Youtube



Informationen zum geplanten
Geothermie-
kraftwerk

im Kreis Groß-Gerau
(Stand 7.11.2013)


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