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Ortsbild Groß-Gerau

Mittelsteinzeit und Römerzeit
Die Besiedlung des heutigen Gemarkungsgebietes lässt sich bis in die Mittelsteinzeit (ca. 8.000 – 5.500 v.Chr.) verfolgen. Zahlreiche Funde belegen auch alle weiteren Siedlungsepochen.

Aus Römischer Zeit (1. – 3. Jahrhundert nach Chr.) wurden bereits 1898, insbesondere in dem Stadtteil "Auf Esch", zahlreiche herausragende Überreste aus dieser Zeit gefunden. Dargestellt und mit vielen Funden untermauert ist diese Zeit im Stadtmuseum Groß-Gerau.

Erste Erwähnung Groß-Geraus
In einer Schenkungsurkunde des Mainzer Erzbischofs Hatto wurde 910 der Gerauer Markt urkundlich belegt. 1160 wurde eine Wasserburg auf dem Gebiet des heutigen Dornberg erstmals erwähnt.

"Königshof Groß-Gerau"
Der 1009 erwähnte "Königshof Groß-Gerau" ist Teil der Reichskirchenpolitik. Er wurde von Kaiser Heinrich II (1002-1024) an das Bistum Bamberg geschenkt. Der Standort des mittelalterlichen Königshofes wird in der Frankfurter Straße vermutet.

Stadt- und Marktrecht
Der Marktbrunnen (am heutigen Marktplatz) befindet sich heute außerhalb der mittelalterlichen Siedlung und wurde ursprünglich vor dem alten Rathaus (Historischen Rathaus) errichtet. Er ist das Symbol für die Stadt- und Marktrechte, die die Grafen von Katzenelnbogen im Jahre 1398 für ihren Ort Groß-Gerau bei König Wenzel (1376-1400) erwirkt hatten. Es bestand das Recht, einen Wochen- und einen Jahrmarkt abzuhalten.

Groß-Gerau entwickelte sich zur landwirtschaftlich geprägten Handwerkerstadt. Die Marktfahne von 1596 ist das Symbol für Marktrecht und Marktfrieden.
Am Ende des 30-jährigen Krieges (1618- 1648) lebten nur noch etwa 50 Personen in Groß-Gerau.

Erneuerung der Stadtrechte
1663 wurden von Landgraf Ludwig VI. (1640-1709) von Hessen-Darmstadt die Stadtrechte erneuert. Der Landgraf ließ sich dies fürstlich mit 24.000 Gulden belohnen. Das Darlehen wurde von dem Landgrafen vermittelt.

Befestigung und Tore
1756 war Groß-Gerau durch einen Wall und Gräben umgrenzt. Drei Tore führten in und aus der Stadt:
- Galgentor (Darmstädter Straße)
- Oppenheimer Tor (Mainzer Straße)
- Hospitaltor (Frankfurter Straße)

Industrialisierung
Nach dem Anschluss 1858 Groß-Geraus an die Strecke der Hessischen Ludwigsbahn, die zwischen Darmstadt und Mainz verkehrte, begann die Industrialisierung.

- Bereits 1850 gegründet wurde die erste Ölfabrik von Johann Georg Wolf, Am Sandböhl
- Die Ölfabrik Schönenberg folgte 1860.
- Die Union Brauerei wurde 1868 gegründet (heute Gewerbepark "Alte Brauerei, Frankfurter Straße 74)
- Die Likörfabrik Hirsch & Söhne wurde 1870 in Wallerstädten aufgebaut und später nach Groß-Gerau verlegt.
- 1883 wurde die Zuckerfabrik gegründet (geschlossen 2008)
- Der Maschinenfabrik Peter Traiser wurde 1890 gegründet. Er erfand eine Käseformmaschine, die für die Groß-Gerauer Handkäsereien von wichtiger Bedeutung war.

Käserei Host
Deutschlands älteste produzierende Sauermilchkäserei befindet sich in der Schützenstraße und stellt verschiedene Sorten Handkäse, u.a. auch den "Mainzer Handkäse" her.
Handkäse

Zeugnis für Groß-Gerau
1791 wird den Groß-Gerauern im "Hochfürstlich Hessen-Darmstädtische Adresskalender" ein Zeugnis ausgestellt. Hier heißt es u.a.: "Überhaupt sind die Einwohner nahrhafte, fleißige und ordentliche, gute, theils vermögende Unterthanen, die ihre Abgaben willig und ohne Zwang entrichten."

Ernst Glaeser
1912 kam Ernst Glaeser mit seinen Eltern nach Groß-Gerau. Sein Vater war als Richter am Amtsgericht tätig.
1928 entstand sein weltberühmter Roman "Jahrgang 1902", in dem er viele Erinnerungen seiner Jugendzeit in Groß-Gerau verarbeitete.

Groß-Gerau um 1920
Um 1920 hatte Groß-Gerau etwa 6000 Einwohner.
Handel, Handwerk und Landwirtschaft sicherten das Einkommen der Bewohner. Natürlich gab es auch ein Finanzamt, ein Amtsgericht und die Kreisverwaltung.

1926 wurde der erste hauptamtliche Bürgermeister gewählt. Es war der aus Berlin stammende Dr. Bernhard Lüdecke.

1933 - 1945
Die NSDAP in Groß-Gerau erhielt bei den Reichstagswahlen 43,6% der Stimmen.
(" ... in der Nacht nach Bekanntwerden des Sieges der "nationalen Revolution wurde die Hakenkreuzfahne auf dem Hindenburgturm (Wasserturm) gehisst, die Kirchenglocken läuteten, singend zog man durch die Stadt, überall helle Begeisterung."
Quelle: Kirchenchronik der Stadtkirchengemeinde)

1936 wurden jüdische Friedhöfe in Groß-Gerau zwangsgeräumt.
Jüdischer Friedhof Groß-Gerau

Während der Reichspogromnacht am 10. November 1938 wurde die Synagoge in der Frankfurter Straße von den Nazis in Brand gesetzt und zerstört.
( Zerstörte Synagogen)
Jüdische Bürger wurden nach Buchenwald deportiert. 134 Juden war es bis 1938 gelungen auszuwandern.

Am 26. August 1944 wurden bei einem Luftangriff der Royal Air Force Teile des Marktplatzes, der Darmstädter- und der Hellwig Straße getroffen. Die Stadtkirche wurde zerstört und weitere Gebäude beschädigte.

Flüchtlinge
Etwa 1600 Flüchtlinge aus dem Osten wurden (bei einer Einwohnerzahl von 10.000) bis 1955 aufgenommen.

Heimatmuseum / Stadtmuseum
1929 wurde im Rathaus, am Marktplatz, das Heimatmuseum unter der Leitung von Wilhelm Hermann Diehl eröffnet. Heute befindet sich neben dem Stadthaus am Marktplatz das
Stadtmuseum Groß-Gerau. In der 2007 feierlich eröffneten Dauerausstellung sind u.a. wertvolle Exponate aus der Römerzeit zu sehen.

 


Fachwerkhäuser in der Mainzer Straße
Fachwerkhaus in der Kirchstraße
Historisches Rathaus
Scharfrichterhaus in der Mainzer Straße
Fachwerk Am Sandböhl mit dem Handwerksmuseum
Rekonstruktion 1578/79: Historisches  Rathaus mit dem Stadtbrunnen. Links: Hotel Adler
Töpferei der Römer, 2006 freigelegt in dem Stadtteil Auf Esch

Wie es früher in Groß-Gerau aussah, sehen Sie in unserer Fotostrecke Historisches Groß-Gerau.

Gebietsreform
1972 wurde im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform Berkach und 1977 Dornheim und Wallerstädten eingemeindet.

Historische Gebäude
Neben dem Historischen Rathaus (Baubeginn 1578) in der Frankfurter Straße weist Groß-Gerau eine Reihe renovierter bzw. restaurierter Fachwerkhäuser auf. Dazu zählt in der Mainzer Straße auch das älteste Fachwerkhaus von 1470 als wichtiges baugeschichtliches Denkmal -ein so genanntes „Ständerhaus“-. Das Scharfrichterhaus (Mainzer Straße) von 1719 weist den einzigen Barock-Torbogen in Groß-Gerau auf. In der Hofreite wurde das Bauprinzip des fränkischen Fachwerks realisiert.

Ständerbauweise und Stockwerksbauweise sind an der "Alten Schmiede" (Mainzer Straße) gut zu erkennen.

Im Burggraben steht das bereits 1907 unter Denkmalschutz gestellte Haus des Bürgers Thomas Engeroff aus dem Jahre 1718.

Sehenswert sind auch die Häuser "Am Sandböhl" mit dem Handwerksmuseum.

Dornberg und Fasanerie
Ebenfalls historisch wertvoll ist das im Stadtteil Dornberg liegende
Dornberger Schloss, das 1160 erstmals als Sitz der Herren "von Dornberg" erwähnt wurde.
In unmittelbarer Nähe befindet sich die
Fasanerie. Diese entstand zwischen 1722 und 1726 und diente dem in Hessen ansässigen Adel und seinen Gästen als Jagd- und Erholungsgebiet.

Europatage / Partnerschaften
Die Europatage der Kreisstadt Groß-Gerau gründen auf der seit 1959 bestehenden Ringpartnerschaft mit
Brignoles, Frankreich (Provence)
Bruneck, Italien (Südtirol) und
Tielt, Belgien (Westflandern).
Der seit dem 5. Mai 1989 bestehende Freundschaftsvertrag mit der Stadt
Szamotuly, Polen (Woiwodschaft Wielkopolski) wurde am 14. Mai 2000 in eine offizielle Ringpartnerschaft umgewandelt.

Die im Wechsel stattfindenden Europatage sind die Höhepunkte der kommunalen Freundschaft. Menschen der verschwisterten Städte treffen sich in sportlichen, kulturellen und kommunikativen Bereichen.

Darüber hinaus bestehen mit der
Stadt Campofiorito, Italien, freundschaftliche Verbindungen, da in Groß-Gerau über 500 Einwohner aus Campofiorito leben und arbeiten.

Die Kreisstadt Groß-Gerau ist seit dem
17. März 1955 Mitglied des Rates der Gemeinden und Regionen Europas.

In Würdigung des europäischen Gedankens wurden die Stadt Groß Gerau mit folgenden Auszeichnungen geehrt:

Am 10. Mai 1969:
Verleihung der Ehrenfahne des
Europarates

Am 11. Mai 1991:
Verleihung der Ehrenplakette des Europarates

Am 21. Oktober 1995:
Verleihung der "Goldenen Sterne der Städtepartnerschaft"
(ETOILES D'OR DU JUMELAGE)
der Europäischen Kommission in Dublin


16. November 2012
Stolpersteine

Der Künstler Gunter Demnig verlegte die ersten fünf Stolpersteine. Diese erinnern an Julius und Frieda Kahn mit Sohn Karl, die nach einer Flucht aus Deutschland in den USA überlebten sowie an Leopold und Johanna Kahn, die 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden. Nachkommen von Julius und Frieda Kahn – Gary und Jay Kahn – waren aus den USA angereist und bei der Stolpersteinverlegung anwesend.
Weitere Informationen (PDF 1.557KB)



IHK Audit: In Groß-Gerau sind Sie willkommen!
Groß-Gerau ist neben Bensheim die erste Stadt, die von der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar das neue Gütesiegel "Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte" erhalten hat.
"Die Auszeichnung als ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte schenkt uns die Möglichkeit, neben der guten Platzierung beim IHK Mittelzentren Ranking uns zunehmend als attraktiver Wirtschafts- und Wohnstandort mitten in einer der prosperierenden Regionen Europas zu positionieren", freut sich Bürgermeister Stefan Sauer bei der IHK über die gerade erhaltene Auszeichnung.


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Deutschland
Hessen
Kreis Groß-Gerau

Ortsbild der
Stadt Groß-Gerau

Wappen der Kreisstadt Groß-Gerau

Einwohner (Stichtag 30.12.2018): 25.302
Fläche: 54,47 qkm
Adresse:
Am Marktplatz 1
64521 Groß-Gerau
Tel.: 06152/716-0

Behördennummer: 115


Bürgermeister


Erhard Walther
Nachfolger des heutigen Bundestags-
abgeordneten Stefan Sauer (52/CDU)
wurde am 27. Februar 2018 in sein Amt eingeführt.




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