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Flughafen Feuerwehr Frankfurt am Main

Die Flughafenfeuerwehr, eigentlich muss es heißen, der Bereich Gefahrenabwehr am Verkehrsflughafen Frankfurt am Main, ist in vier Organisationseinheiten gegliedert:
- Notfallmanagement
- Präventiver Brandschutz
- Abwehrender Brandschutz (Flughafenfeuerwehr)
- Feuerwehr-Training Center -FTC-

Flughafenfeuerwehr
Die Flughafenfeuerwehr (Abwehrender Brandschutz) ist mit drei Wachen am Flughafen vertreten und für den Gebäude- und Flugzeugbrandschutz zuständig. Bei Inbetriebnahme der neuen Landebahn Nordwest im Oktober 2011 wird während der Betriebszeiten dieser Bahn eine vierte Wache, direkt an der Landebahn, aktiviert.
Weiterhin werden die Hausfeuerwehr und die Notfall- und Serviceleitwarte des Bürokomplex "The Squaire" betrieben.

Aufgaben
Rettung, Brandbekämpfung und Hilfeleistung, vorbeugender Brandschutz, Rettung bei Unfällen im Flughafen-Bereich und in Flughafennähe. Technische Hilfeleistungen mit Flugzeugbergegerät weltweit.

Daten, Zahlen, Fakten
– Status: Werkfeuerwehr
– Beschäftigte: 336
– Wachschichten: 2
– Feuerwachen: 4
– Einsatzfahrzeuge: 60
– Automatische Feuermelder: ca. 55.000
– Brandmeldezentralen: ca. 300
– Sprinkleranlagen: ca. 650
– Gaslöschanlagen: 205
– Schaumlöschanlagen: 23
– Übertragungseinrichtungen: 2.600
– Stationäre Pulverlöschanlagen: 14
– Hydranten: ca. 2.500
– Startlöschgeräte P 50: ca. 210
– Handfeuerlöscher: ca. 8.900
– Anzahl der Alarme in 2014: ca. 5.500
An der Feuerwache 4: Feuerwehr-Training-Center mit Brandsimulationsanlage.

Aufgrund des Status "Werkfeuerwehr" hat der Flughafenbrandschutz die Verantwortung für abwehrende Maßnahmen für alle Flächen, Gebäude und Anlagen. Hoheitliche Aufgaben gem. § 14 nach dem Hessischen Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz (HBKG) wurden offiziell durch das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt übertragen und werden alle fünf Jahre überprüft und den Risiken angepasst.

Eingreifzeiten
- Flugzeuge
Bei Notfällen mit Flugzeugen müssen Lösch- und Rettungsangriffe innerhalb von spätestens drei Minuten an jeder Stelle des Start- und Landebahnsystems begonnen haben (Vorschrift der ICAO = International Civil Aviation Organization). Um dies zu gewährleisten, verfügt die Werkfeuerwehr über modernste (und schnelle) Fahrzeuge und Geräte.

- Gebäude
Für Gebäude gilt 10 Minuten, sofern diese nicht nach der Industriebau-Richtlinie genehmigt wurden, dann gilt eine Eingreifzeit von fünf Minuten.

- Gelände
In 10 Minuten muss jede andere Stelle innerhalb des Flughafenzaunes erreicht werden können.

Löschmittel für den ersten Angriff bei Flugzeugbränden
Es müssen mindestens 32.300 Liter Wasser bei einem Ausstoß von 11.200 Litern pro Minute und die zweifache Zumischmenge an Schaummittel gewährleistet werden. Darüber hinaus sind mindestens 450 kg Pulver und technische (und medizinische) Rettungsgeräte im ersten Angriff mit vor Ort zu bringen.

Internationale Kategorie
Wer diese Voraussetzungen erfüllt, wird in der international höchsten Kategorie 10 eingestuft. Der Flughafen Frankfurt erfüllt die Voraussetzungen.

Oberste Landesluftfahrtbehörde
Die Vorgaben (Eingreifzeiten / Löschmittel vor Ort für den ersten Angriff bei Vorkommnissen mit Flugzeugen) werden von der für den Frankfurter Flughafen Obersten Landesluftfahrtbehörde, dem Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, regelmäßig überprüft.

Risiken / Herausforderungen
Täglich passieren etwa 170.000 Fluggäste, 110.000 Gepäckstücke, kleine, große und wilde Tiere bei etwa 430.000 Starts- und Landungen pro Jahr (weitere Verkehrsdaten: #Flughafen Frankfurt) den Frankfurter Flughafen.

Zwei Gefahrgutläger der
Klassen 1–9, zwei Hochregalläger, ein Tiefkühllager, zwei Personenbahnhöfe, fünf Pipelines, die von Kelsterbach in das Tanklager führen, ein Tanklager mit vier Tanks für etwa 185.000 Tonnen Kerosin, ein 50 km langes Unterflurbetankungssystem, das mit einer Leistung von etwa 45.000 Litern/min arbeitet, sowie etwa 20 Tankwagen von einer Kapazität von bis zu 80.000 Litern stellen besondere Herausforderungen an die Gefahrenabwehrkonzeption
und die besonderen Maßnahmen des Brand- und Explosionsschutzes.

Mitarbeiter Schichtdienst
Im Zwei-Schichten-Betrieb (je 24 Stunden) sind bei insgesamt etwa 275 operativen Mitarbeitern 51, ab Inbetriebnahme der Landebahn Nord dann 64 Mitarbeiter, ständig auf den Feuerwachen anwesend. Dazu kommen noch 6 Personen im "The Squaire". Unterstützt werden sie durch etwa 35 Mitarbeiter aus dem Tagesdienst.

Dienstbeginn ist jeweils morgens um 8 Uhr. Sind keine Einsätze, arbeiten die Feuerwehrleute bis 16 Uhr in verschiedenen Sachgebieten in den Büros oder den Werkstätten der Wachen. Fahrzeuge und Geräte müssen gewartet, Diensteinteilungen erstellt, Rechnungen über Dienstleistungen geschrieben werden. Ab 16 Uhr bis zum nächsten Morgen 8 Uhr ist Bereitschaftsdienst, der oft genug von Einsätzen unterbrochen wird. Danach sind 24 Stunden frei. Nach 4 x 24-Stunden-Diensten sind 48-Stunden Freizeit.

Die Mitarbeiter des Schichtdienstes sind wie folgt aufgeteilt:
- Löschzug Gebäudebrandschutz (Wache 1, Betriebsgelände Südost):
28 Kräfte (davon 2 ständig in der Feuerwehrleitstelle)
- Löschzug Flugzeugbrandschutz (Wache 2, an der Centerbahn (ehem. Nordbahn)): 12 Kräfte
- Löschzug Flugzeugbrandschutz (Wache 3, an der Startbahn):
12 Kräfte
- Löschzug Flugzeugbrandschutz (Wache 4, Landebahn Nordwest):
12 Kräfte

Feuerwehr Training Center -FTC-
An der Feuerwache 4 befindet sich das Feuerwehr-Training-Center u.a. mit einer Brandsimulationsanlage.

Das Feuerwehr Training Center (FTC) der Fraport AG ist ein international anerkanntes Kompetenzzentrum für Brandsicherheit auf Flughäfen. Es gliedert sich in drei Bereiche:

Trainingsprogramm
Die einzelnen Module decken die Gefahrenbereiche im Flugverkehr ab und werden mit modernster technischer Ausrüstung durchgeführt.

Aircraft Recovery Worldwide
Es steht modernstes Flugzeugbergungsgerät (einschließlich Airbus A-380) zum
schnellen und zuverlässigen Bergen zur Verfügung, das auf Anforderung mit den Spezialisten der Flughafenfeuerwehr per Lkw oder Flugzeug weltweit zum Einsatz gebracht werden kann.
Zu dem "Aircraft Recovery and Transport System" (ARTS), gehören spezielles Flugzeug-Schleppgeräte, Hebevorrichtungen und Takelagen, mobile Straßenflächen, Untergestelle, hydraulische Instrumente und eine komplette Palette von Flugzeug-Hebekissen.

Management & Consulting Services
Die Mitarbeiter können kundenspezifisch ausgerichtete Beratung rund um den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz sowie Notfallplanung durchführen.

Präventiver Brandschutz
Im Rahmen eines Brandschutzmanagementsystems erstellt der Vorbeugende Brand- und Explosionsschutz (VBE) Brandschutzkonzepte und begleitet Planungs- und Baumaßnahmen hinsichtlich der verwendeten Baustoffe, Brandmeldeanlagen und Feuerlöscheinrichtungen. Er ist verantwortlich für die Festlegung und Erstellung von Flucht- und Rettungsplänen. Vor Aufschaltung der Brandmelder zur Sicherheitsleitstelle (SLS) werden für alle Beteiligten verbindliche Alarm- und Ausrückepläne für das jeweilige Projekt erstellt.




Großflughafenlöschfahrzeug Simba 8x8 HRET
Übung Triebwerkbrand
GFLF mit Einsatz Frontwerfer und Löscharm
Feuerwache 4 an der NW-Landebahn
   

Fahrzeuge und Geräte
Mit Inbetriebnahme der neuen Landebahn verfügt die Flughafenfeuerwehr über folgende Fahrzeuge und Geräte auf jeder Flugzeugbrandschutzwache:
- 1 Einsatzleitwagen
- 1 Hilfeleistungstanklöschfahrzeug
- 1 Rettungstreppenfahrzeug
- 6 Großflughafenlöschfahrzeuge

Herausragend sind die für die Flugzeugbrandbekämpfung entwickelten GFLF (Großflughafenlöschfahrzeuge).

Simba 8x8 HRET (Rosenbauer)
Technische Daten:
- Motorleistung: 2 x 440 kW bei 2.100 U/min Allison-Automatikgetriebe
- Besatzung: 1:1
- Wassertank: 12.500 l
- Schaumtank: 2 x 750 l
- Pulver: 500 kg
- Pumpenleistung: 7.000 l/min bei 10 bar
Foamatic Schaumvormischung für 3 und 6 %. Antrieb: Deutz Diesel mit 286 kW
- Frontwerfer: 3.500 l/min
- Löscharm: 15 m Arbeitshöhe, 10 m Reichweite
- Werfer am Löscharm: Wasser-Schaum: 3.500 l/min, Pulver 5 kg/sek.
Bei der Pulverabgabe wird auch eine reduzierte Menge Wasser um den Pulverstrahl herum abgegeben. Damit soll eine größere Reichweite für den Pulvereinsatz erreicht werden.
- Schnellangriffseinrichtung mit 50 m DN25 an der Vorderseite
- Selbstschutzanlage mit 3 Düsen á 100 l/min und 4 Düsen á 25 l/min
Das Fahrzeug verfügt über 2 Motoren, die jeweils die Vorder- bzw. Hinterachsen antreiben. Ein Notbetrieb ist auch mit nur einem Motor möglich. Mittels einer Alarmstartvorrichtung können die Aggregate schon vor dem Einsteigen angelassen werden.
Am Löscharm ist eine Wärmebildkamera angebracht.
Das Fahrzeug ist komplett luftgefedert.
Zusatzbeleuchtung: 4 Flugfeldscheinwerfer á 600 W, davon 2 tragbar
Zul. Gesamtgewicht: 52.000 kg
L x B x H: 12,0 x 3,0 x 3,7 m
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Beschleunigung 0 - 80 km/h: ca. 21 Sekunden

Z8 (Ziegler)
Ein Großflugfeldlöschfahrzeug wiegt 49 Tonnen und wird über zwei V8-Dieselmotoren bei einer Gesamtleistung von insgesamt 1.030 kW (1.400 PS) auf ca. 135 Stundenkilometer beschleunigt. Damit entspricht es auch der aktuellen Euro-5-Abgasnorm. Die Pumpe wird über einen separaten Motor mit 360 kW (480 PS) angetrieben und erreicht eine Leistung von 10000 l/ min bei 10 bar. Die Löschmittel - 12500 l Wasser, 800 l Schaum und 500 kg Pulver - können somit je nach Einsatzszenario innerhalb von etwa zwei Minuten über einen Löscharm und/oder einen Frontwerfer aufgebracht werden.
Technische Daten
Bezeichnung: GFLF 100/125-8+500 P - Snozzle
Hersteller: Albert Ziegler GmbH & Co.KG
Abmessungen: Länge 12 m, Breite 3,5 m, Höhe 4 m
Gewicht: 49 000 kg
Max. Geschwindigkeit: ca. 135 km/h
Beschleunigung: von 0 auf 80 km/h in ca. 21 Sekunden
Löschmittel
Wasser: 12500 l
Schaum: 800 l
Pulver: 500 kg

Leiter Flughafenbrandschutz
Seit 1994 ist Dipl.-Ing. Karl-Christian Hahn Leiter des Flughafenbrandschutzes und zugleich Brandschutzbeauftragter. Er war Vorsitzender des Werkfeuerwehrverbandes Hessen von 2001 bis 2010.

Notfallmanagement
Das Notfallmanagement obliegt der Organisationseinheit Flughafensicherheit, die die Sicherheit und Ordnung als Voraussetzung für ungestörte betriebliche Abläufe zu gewährleisten hat.

Im Rahmen der allgemeinen Gefahrenabwehr dient es präventiv dem Schutz der Menschen und der betrieblichen Einrichtungen in allen Bereichen des Flughafens und der Minderung von Gefahren.
Bei eingetretenen Schäden und/oder Störungen unterstützt das Notfallmanagement eigene und fremde Dienste um die negativen Auswirkungen für das Verkehrssystem Flughafen möglichst gering zu halten.

Neben dem Flughafenbrandschutz mit der Flughafenfeuerwehr sind weitere wesentliche Bestandteile:

- Emergency Response and Information Center (ERIC) Krisenzentrum zur Bewältigung von Großschadenereignissen und gravierenden Betriebsstörungen

- Notfallinformationszentrale (NIZ)
Erste telefonische Anlaufstelle
für Angehörige von möglichen Betroffenen

- Kriseninterventionsteam (KIT)
Psycho-soziale Erstbetreuung von unverletzt Betroffenen und Angehörigen von Betroffenen vor Ort

Sicherheitsleitstelle
Zentraler Meldekopf für alle sicherheitsrelevanten Vorkommnisse Alarmierungsstelle der Flughafenfeuerwehr, des Rettungsdienstes, der Airport Security und des Notfallmanagements mit Koordination und Dokumentation und zugleich Feuerwehrleitstelle.

Medizinische Dienste
Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der Notfallambulanz (Flughafenklinik) sind für die Akutversorgung aller Verletzten und Erkrankten und Erstmaßnahmen bei Seuchengefahr im Auftrag des Stadtgesundheitsamtes am Flughafen zuständig.

- Notfallplanung und Notfallübungen auf      Basis der Betriebsanweisung für Notfälle (BA-NOT). Hier ist auch der Einsatz externer Kräfte geregelt, wenn die Kapazitäten der Not- und Hilfsdienste am Flughafen nicht ausreichen.
Der Einsatz der am Flughafen ansässigen und anderer Behörden bei Not- und Unglücksfällen ist hier ebenfalls geregelt.


Die Flughafenfeuerwehr ist integraler Bestandteil der Flughafensicherheit, ausgezeichnet ausgebildet, als Werkfeuerwehr anerkannt und verfügt neben modernsten Gerätschaften und Fahrzeugen über 60 Jahre Erfahrung (2011).

Übersicht (Stand 2016)
Aufgaben: Rettung, Brandbekämfung, Hilfeleistung, Vorbeugender Brandschutz, Technische Hilfeleisung mit Flugzeugbergegerät weltweit.
Beschäftigte 336
Wachschichten 2
Feuerwachen 4
Einsatzfahrzeuge 60
Autom. Feuermelder ca. 55.000
Brandmeldezentralen ca. 300
Sprinkleranlagen ca 650
Gaslöschanlagen 205
Schaumlöschanlagen 23
Übertragungseinrichtungen 2.600
Stat. Pulverlöschanlagen 14
Hydranten ca. 2.500
Startlöschgeräte P-50 ca. 200
Handfeuerlöscher ca. 8.900

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Besichtigungen
Jeweils eine Wache kann, soweit es die Einsatzlage gestattet, im Rahmen von Flughafen-besichtigungen (Rundfahrten) besucht werden.
#Flughafen Frankfurt
Telefon:
069/690-70291

Karl-Christian Hahn
Wir danken Herrn Karl-Christian Hahn, Leiter des Flughafenbrand-schutzes und Brandschutz-beauftragter, für die Unterstützung.

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