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Hüttenkirche Walldorf

Hüttenkirche als Mittelpunkt des Hüttendorfes auf der Trasse der geplanten Startbahn
Im Zusammenhang mit dem Protest gegen den Bau der „Startbahn 18 West“ am Frankfurter Flughafen entstand Ende der 70er und Anfang der 80er Jahren auf der Trasse der geplanten Bahn im Flörsheimer Wald ein aus rund 50 Holzbauten bestehendes Hüttendorf.

Mittelpunkt war die im Winter 1980 auf Initiative der evangelischen Kirche errichtete hölzerne Hüttenkirche, die von Handwerkern aus der Region gebaut wurde.

In dieser Kirche fanden Gottesdienste, Trauungen und Taufen statt.

Demontage und Wiederaufbau
Nach der Räumung des Hüttendorfes am 2. November 1981 wurden die Hütten abgerissen. Ausgenommen hiervon war die Hüttenkirche. Diese wurde, nach Verhandlungen mit einem Verantwortlichen des Flughafenbetreibers, fachgerecht demontiert und zum Bauhof nach Mörfelden-Walldorf transportiert.

Hüttenkirche und Kirchentag
1983 wurde die Hüttenkirche beim 20. evangelischen Kirchentag in Hannover wieder aufgebaut. Darin wurden Gottesdienste und Lesungen abgehalten. Nach einer erneuten Zwischenlagerung wurde sie 1985 zum Mittelpunkt des Ökodorfes beim Kirchentag in Düsseldorf.

Jetziger Standort in Mörfelden-Walldorf
Seit 1986 steht die Hüttenkirche am Vitrolles-Ring, der Verbindungsstraße zw. Walldorf und Mörfelden), Höhe Wageninger Straße, nördlich Umspann- / Wasserwerk.

Gedenkgottesdienst nach dem Mord an zwei Polzeibeamten
Im Bereich der Startbahn wurde am 2. November 1987 der 43jährige Polizeihauptkommissar Klaus Eichenhöfer durch einen Unterbauchsteckschuss tödlich verletzt. Der 23jährige Polizeiobermeister Torsten Schwalm starb an einem Bauchsteckschuss.
Am darauffolgenden Sonntag fand in der Hüttekirche mit Pfarrer Werner Schneider-Quindeau ein Gedenkgottesdienst statt, an dem auch Polizeibeamte teilnahmen.

Erhalt der Hüttenkirche
Zwischenzeitlich wurde der Förderkreis Hüttenkirche e.V. gegründet, dessen Ziel es war und ist, die Hüttenkirche als mahnendes Zeichen zu erhalten.
Ein Versuch, diese auf einem Feld kurz nach der Ortsausfahrt Mörfelden dauerhaft aufzuschlagen, scheiterte an einem vom Bauamt verfügten Baustopp. Erst 1986 fand sie ihren jetzigen und endgültigen Standort auf einem ehemaligen Spargelfeld, das im Besitz der evangelischen Gemeinde ist.

Verantwortlich für die Holzkirche sind die Kirchengemeinden Mörfelden und Walldorf. Die Trägerschaft hatte bis Ende 2005 ein eigens hierfür gegründeter Förderkreis Hüttenkirche e.V. übernommen. In gleichlautenden Erklärungen sind die beiden Kirchengemeinden übereingekommen ab 2006 die Verantwortung im Vorstand des Förderkreises zu übernehmen.

-Die Hüttenkirche ist kein Denkmal oder Symbol für die Startbahnbewegung, sondern ein lebendiger Ort der Auseinandersetzung.

- Die Hüttenkirche war und bleibt ein sichtbares Zeichen der Mahnung, dass wir Menschen nicht alles machen können, was mit wirtschaftlicher und politischer Macht durchsetzbar ist.

- Die Hüttenkirche ist ein Symbol der Hoffnung, dass das Leiden in und an der verwundeten Schöpfung nicht zum Rückzug ins Private führen muss.

- Die Hüttenkirche ist ein Zeichen des Lebens, gegen die Zerstörung der Natur.

Kontakt und Information:

Wilma Frühwacht-Treber,
Tel. 06105 - 7079889 (Vorsitzende)

Anne Moses,
Tel.: 06105/75017

E-Mail

 



Kleiner Glockenturm
Pfarrer während eines Gottesdienstes
Diskussionskreis nach dem Gottesdienst
Hüttenkirche am heutigen Standort
Aufbau der Hüttenkirche
Auf dem Kirchentag Hüttenkirche als Mittelpunkt des Hüttendorfes
Zeichnung  der Hüttenkirche im Wald

Am Montag, 3. Oktober 2011, fand um 15 Uhr anlässlich 25 Jahre Hüttenkirche an dem jetzigen Standort ein Gottesdienst an der Hüttenkirche mit Pfarrer Arne Zick und Pfarrer Werner Schneider-Quindeau statt.
Walter Keber (Rüsselsheim) zeigte Fotos: „25 Jahre Hüttenkirche am Vitrolles Ring“.
Fotostrecke


Startbahnmauer
Teile der "Startbahnmauer" an der Hüttenkirche

Am 17. März 2019 wurden an der Hüttenkirche (auf Gelände der Stadt Mörfelden-Walldorf am Vitrolles-Ring 101) zwei Elemente der ehemaligen über sechs Kilometer langen Schutzmauer der Startbahn (18 West), die in den achtziger Jahren errichtet wurde, als Erinnerung und Denkmal offiziell eröffnet. Die Mauerteile, einschließlich der
S-Draht-Übersteigsicherung (Natodraht), stellt ein Zeugnis der Stadtgeschichte von Mörfelden-Walldorf dar. Hier war das Zentrum des Widerstandes gegen den Bau der Startbahn (18 West). Die Teile
wurden von der Fraport AG der Stadt Mörfelden-Walldorf überstellt und mit Unterstützung der Flughafenfeuerwehr aufgestellt. Sie stammen aus der Südostecke der Startbahnmauer, die Treffpunkt von unzähligen Aktionen war und trägt noch die Originalbeschriftung mit dem satirischen Spruch "Weiterarbeiten am Modell Deutschland".
Vor über 100 Besuchern erinnerten die Redner, Bürgermeister Heinz-Peter Becker, Erster Kreisbeigeordneter Walter Astheimer, die Vorsitzende des Förderkreises Wilma Frühwacht-Treber und Museumsleiterin Cornelia Rühlig sowie Heinz Wionski, Vertreter der Hessischen Landesdenkmalbehörde, an dieses Kapitel.
Bodo Kolbe und Ralf Baitinger spielten Protestlieder aus der "Startbahnzeit".
Fotostrecke





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Mörfelden-Walldorf

Hüttenkirche Walldorf

Anfahrt:
Über die B 44 nach Mörfelden-Walldorf
Stadtteil Walldorf
Vitrolles-Ring (Verbindungsstraße zw. Walldorf und Mörfelden) Höhe Wageninger Straße
Nördlich Umspann- / Wasserwerk

RMV:
Bus 977 und 5514

Rad:
Nähe Kreisrouten 8, 21 und 23

Kontakt:
Förderkreis Hüttenkirche,
Uwe Harnisch,
Tel: 06105-5797,
E-Mail


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